Presse

Wirbelsturm mit Offbeat

Kurt Schneeweis untertreibt. Völlig. „Es wird Sie schon jucken“, verspricht der Initiator der Vaterstettener Rathauskonzerte, noch bevor der erste Ton geblasen, die erste Saite gezupft ist. „Sie werden nicht den ganzen Abend sitzen bleiben.“ Sagt er dann auch noch. Und da hat er Recht. Was dann kommt, ist geballte musikalische Power, die nicht nur juckt, sondern jedem in die Glieder fährt, der im Raum ist. Und das sind viele. Die Reitsberger Halle bietet nicht nur eine originelle Alternative zum nicht mehr bespielten Rathaus – vor der Tür findet man sich auf Du und Du mit gemütlich malmenden Pferden -, sondern auch viel Platz für ein Konzertpublikum. […]

Man würde den Swinging G’s aus Grafing aber schwer Unrecht tun, wenn man ihnen nicht bescheinigen würde, dass sie den Verlust an kultureller Menge nicht mindestens zu einem Teil mit unfassbarer musikalischer Lust und ebensolcher Qualität wieder wettmachen. Allein der Bandleaderin zuzuschauen, Anja Bernhard, die vom eigenen Schwung, oder besser Swing mitgerissen den ganzen Abend über ein Strahlen im Gesicht hat, lässt so manchen Groll verblassen, den man vielleicht noch in die Halle mit hinein geschleppt hat. Also sind alle gleich sowas von „In the Mood“, auf der Bühne ebenso wie im Publikum, und man mag es kaum glauben, dass Bernhard beschwört, sie habe diese eine Mal mit ihrem besten Stück beginnen und nicht immer damit enden wollen – was Bands gerne tun, ob sie ihr Publikum damit bei der Stange halten oder bei ihm in guter Erinnerung bleiben wollen, sei dahingestellt. Beides jedenfalls haben die Musiker mit Ursprung in Grafing nicht nötig. Schlechter wird es auch nach der Ouvertüre nicht. Verhalten beginnt der „Moten Swing“, ein Stück des berühmten Count Basie, mit dem Baritonsaxophon von Moritz Fischer, steigert sich über den versetzten Einsatz der Bläser und schwingt sich schließlich zu einem schon wieder mitreißenden Zwischenfinale auf, getrieben von der altersmäßig unterschiedlich besetzten Rhythmusgruppe. Sie besteht aus einem alten Hasen am Bass, Markus Röder, und einem Neuling, Moritz Frahm, am Schlagzeug. Gemeinsam mit Markus Landerer am Klavier bildet das Trio ein nicht nur tragfähiges, sondern groovig-treibendes Fundament, nicht nur für die improvisatorischen Ausflüge der Bläser, sondern auch für deren perfekt abgestimmte traditionelle Parts bei Big-Band-Klassikern wie der Glenn Miller-Bearbeitung von „American Patrol“ oder Herbie Hancocks „Watermelon Man“. […]

Kurz nach der Pause weht es die ersten Zuhörer wirbelsturmmäßig schon nach ein paar Takten von den Sitzen – und einige finden auch nicht mehr zurück bis zum Schluss. „Rock Around the Clock“ – das käme einigen einigen Konzertgängern wohl gerade recht, Zugaben werden gefordert, und die Band kommt dem gerne nach. „One more time? One more time?“ Yes! Auf alle Fälle.

(Süddeutsche Zeitung, 08.07.2022)

Nur zwei Minuten bis zur Begeisterung

Vaterstetten – Die Vaterstettener Rathauskonzerte verbindet man gemeinhin mit klassischer Musik, aber bisweilen gibt es auch interessante Ausflüge in andere Genres. So das Konzert der Swinging G’s – „dem Bigband-Wahnsinn aus Grafing“, wie Kurt Schneeweis ankündigte. Der künstlerische Leiter der Rathauskonzerte hatte nicht zu viel versprochen: Bereits zwei Minuten nach Beginn des Konzerts in der Reitsberger Halle standen die meisten der rund 300 Besucher und klatschten im Rhythmus von „In The Mood“.

Es war ein fetziges Konzert, das die 14 Musikerinnen und Musiker boten, woran vor allem die Leiterin Anja Bernhard und der Sänger Moritz Fischer erheblichen Anteil hatten. Bernhard ist geballte Power, unablässig in Bewegung und reißt alle anderen mit. Der ganze Körper zuckt, sie ist permanent im Rhythmus und spielt nicht nur selbst Trompete und Flügelhorn, sondern moderiert auch noch den Abend.

Der Bariton-Saxofonist Fischer übernahm den Gesangspart. Dabei überzeugte er nicht nur mit seiner teils samtenen, bisweilen aber ebenso kratzigen Stimme, sondern auch sein kreisender Hüftschwung war bemerkenswert.

Nicht nur die rund 300 Besucher, sondern auch Georg Reitsberger (stellvertretender Landrat), Vaterstettens Bürgermeister Leo Spitzauer und seine Stellvertreter Maria Wirnitzer und Roland Meier bekamen die volle Breitseite der Blechbläser ins Gesicht, denn Bernhard und ihre Band wissen nach mehr als 20-jähriger Bühnenerfahrung, wie man einen Saal zum Kochen bringt. Es war eine gekonnte Mischung aus Klassikern und nicht so bekannten Werken, beispielsweise „American Patrol“, einem witzigen Militärmarsch, oder „L-O-V-E“ von den Beatles sowie „When the Saints go Marching in“.

Besonders beeindruckend waren die Zugaben mit „What a wonderful World“ von Louis Armstrong und als beim allerletzten Song sich die Musiker unters Publikum mischten und nahezu jeder Besucher einen Musiker zum Greifen nahe hatte. (Ebersberger Zeitung vom 12.07.2022, Seite 35)

Messestadt · Bigband-Jazz aus Grafing zu Gast

Messestadt · Die famose Bigband aus Grafing (deshalb »G« im Namen) sind ein echtes Muss-man-gesehen-haben. In der vergangenen Saison bescherten die Swinging G’s der Kultur-Etage einen wirklich denkwürdigen Abend.

Mit Spielfreude und Verve spielen sich 16 Musiker durch ein Riesenrepertoire aus Blues, Funk, Latin und natürlich Swing. Dabei werden sie angeführt von der so energischen wie temperamentvollen Bandleaderin Anja Bernhard. Die greift gelegentlich selbst zur Trompete oder schmeißt sich zwischendurch vor lauter Überschwang weg. Der Legende nach entstanden die Swinging G’s bei einem Probenwochenende der Klangkörper des Grafinger Gymnasiums.

Weil der Musiklehrer lieber mehr mit dem klassischen Orchester proben wollte und lieh sich Anja Bernhard eben mal die die Schul-Bigband aus. Der Rest ist Geschichte. Wer einen unverschämt gute, unverschämt swingende Band mit fettem handgemachtem Live-Sound liebt oder einfach nur sehen will, wieviele Musiker auf die Bühne der Kultur-Etage Messestadt (Erika-Cremer-Straße 8) Platz haben, kommt am Freitag, 15. Juni hoch in den dritten Stock. Beginn ist 20 Uhr. Der Eintritt von 12 Euro, ermäßigt 8 Euro ist jeden Cent wert.

(Münchner Wochenanzeiger, 13.06.2018)

Eine Stadt voller Musik

[…]Routiniert spielen die in schwarz gekleideten Musiker ihre Nummern und heizen dem zahlreich erschienen Publikum im Hof hinter dem „Käse Ober“ ein. Ray Charles scheint es der Band dieses Mal besonders angetan zu haben, eine Tatsache, die das Publikum mit sehnsüchtigem Stöhnen der Damen bei „Can’t stop loving you“ und bei dem Klassiker „Hit the road Jack“ mit begeisterten Rufen quittiert. In den späteren Abendstunden erstrahlt der Hof in einem Farbenmeer, das passend zum Takt die Songs begleitet. Musik, die zum Tanzen und Mitwippen einlädt.[…]  (Amelie Hörger,Süddeutsche Zeitung, 10.Juni.2018)

“ … präsentiert die bekannte und gefragte Big-Band „Swinging G’s“ unter der temperamentvollen Leitung von Anja Bernhard ihre herausragende Musikalität. Die Band hat bereits ein professionelles Format erreicht und begeistert das Publikum mit einem rasanten Auftakt und tollem Rhythmus. Die Leidenschaft für die Musik und die Liebe zum Big Band Sound hat die Gruppe zu dem werden lassen, was sie heute ist: eine homogene Band, die Band-Klassiker von Count Basie, Duke Ellington, Glenn Miller und Benny Goodman perfekt präsentiert. Als Höhepunkte des Konzertes präsentieren die Swinging G’s den aktuellen James- Bond-Song und als Abschluss Glenn Millers „In the Mood“. Tosender Applaus des Publikums für die „Swinging G’s“ und für den ganzen schönen Abend.“ (Otto Hartl, Münchner Merkur, November 2015)



“ … der erfrischend fetzige Sound der „SwingingG’s“ unter Leitung ihrer Dirigentin Anja Bernhard. Bernhard ist der Motor der Truppe, modelliert mit den Armen nicht nur die Einsätze der verschiedenen Gruppen, sondern auch deren Sound. Im Takt des jeweiligen Stücks vor der Band auf- und abgehend, bringt sie die 18 Musiker dazu, Lust an der eigenen musi-
kalischen Bewegung zu empfinden. Die Band hat sich unter ihrem präzisen Dirigat spürbar entwickelt, ist zu einer das Publikum enthusiasmierenden Big Band gewachsen, in der auch die eine oder andere Improvisation Platz hat. So sind auch ihre eigenen solistischen Beiträge auf dem Flügelhorn technisch gewachsen, so unter anderem in einem verführerischen südameri-
kanischen Arrangement von Victor Lopez. Das Repertoire ist klassischer Jazz (BennyGoodman’s „Sing Sing Sing“, unverwüstliches Thema von Louis Prima, oder „When the Saints go marching in“). Mehrere Titel von Glenn Miller ließen allerdings die für seinen Sound typische Klarinettenstimme vermissen. Sie war, wie es hieß, „in anderen Umständen“ und daher an diesem Abend nicht präsent. Ein Höhepunkt war der Auftritt des Baritonsaxofonisten Moritz Fischer, der den Lieblingssong von Sammy Davis jr., „Mr. Bojangles“, als Erinnerung an den größten Stepptänzer aller Zeiten gesanglich, wenn auch nicht steppend, zum Besten gab. Den Stepper verkörperte ein Movimentostar, der mit weißen Kugeln virtuos jonglierend die Tanzschritte nachvollzog. Das Publikum entließ die Band erst nach zwei Zugaben …“ (Claus Regnault, Süddeutsche Zeitung, 25.11.2015)

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